Aufbau und Funktion von Feuerlöschgeräten
Feuerlöscher
Aufgrund unterschiedlichster Brände, brennbarer Stoffe (Brandklassen) und dementsprechender Anforderungen an das jeweils geeignete Löschmittel, werden verschiedene Arten von Feuerlöschern benötigt.

Brandschutzzeichen F001 nach ISO 7010
Gängige Feuerlöscher

Feuerlöscher sind tragbare Löschgeräte, die vom Anwender schnell zum Einsatz gebracht werden können, um einen Löschversuch durchzuführen.
Gängige Feuerlöscher, wie sie im Alltag zum Beispiel in öffentlichen Gebäuden, Einkaufszentren oder Verkehrsmitteln vorzufinden sind, sollen für jede Person bedien- und einsetzbar sein. Sie können meist leicht von einer Wandhalterung entnommen, zum Einsatzort getragen und dort bestimmungsgemäß eingesetzt werden.
Feuerlöscher unterliegen bestimmten Normen und müssen regelmäßigen Überprüfungen unterzogen werden. Sie tragen die abgedruckten Symbole der Brandklasse, für die sie geeignet sind sowie Bedienungs- und Gefahrenhinweise, Prüf- und Normungskennzeichnungen.
Feuerlöscher sind nicht nur durch das entsprechende Hinweisschild (Brandschutzzeichen Feuerlöscher nach ISO 7010 - F001) sondern auch durch ihr typisch rot-zylindrisches Erscheinungsbild, mit dem Löschschlauch erkennbar.

Spezielle (Sonder-) Feuerlöscher
Neben gängigen Pulver- und Schaum-Löschern gibt es auch spezielle Feuerlöscher, die nicht in jedem Gebäude vorzufinden sind.
Spezial-Löscher können z.B. festinstalliert, fahrbar oder mit besonderen Löschmitteln befüllt sein. Sie dienen besonderen Anforderungen in bestimmten Gebäuden oder Betrieben. Beispielsweise würden in einem metallverarbeitenden Betrieb eher Metallbrand-Pulverlöscher, im IT-/EDV-Bereich eher CO2-Löscher und in der Gastronomie - im Küchenbereich - Fettbrandlöscher vorgehalten werden.
Überall dort, wo es besondere Brandschutzanforderungen gibt, die Spezial-Löschgeräte erfordern, sollten in diesem Zusammenhang auch die Inhalte der individuellen Brandschutzordnung beachtet werden.
Feuerlöscher-Typen
Dauerdrucklöscher

Dauerdrucklöscher: kein Schlagknopf, keine Außen-Treibgasflasche.
Dieser Feuerlöscher-Typ steht, wie der Name schon sagt, dauerhaft unter Druck.
Der Druck geht von dem Treibmittel im Innern des Löschers aus, welches das Löschmittel im Einsatz aus dem Löscher hinausbefördern soll.
Im Innern des Dauerdrucklöschers (sogen. Permanentlöscher) herrscht also ein permanenter Betriebsdruck, der auf das Löschmittel wirkt, es einsatzbereit hält und dieses nach dem Entsichern des Löschers und bei Betätigung der Löschpistole oder Auslösevorrichtung, vom Innern durch das Steigrohr, über den Löschschlauch und die Düse (auch Schneedüse/Schneerohr), nach außen freisetzt.
Beim Kohlendioxid-Feuerlöscher ist das Löschmittel auch das Treibmittel, CO2 in flüssiger Form, unter hohem Druck abgefüllt.
Innenleben Dauerdrucklöscher

Bedienprinzip Dauerdrucklöscher

- Sicherungsstift/-ring herausziehen und
- den Löscher am Tragegriff zum Einsatzort bringen.
- Den Schlauch vorne (an der Löschpistole) fassen und
- Betätigungshebel nach unten drücken, um das Löschmittel auszubringen.
Aufladelöscher

Aufladelöscher: mit rotem Schlagknopf und gelber Sicherung.
Im Gegensatz zum Dauerdrucklöscher steht dieser Feuerlöscher-Typ - der Aufladelöscher - nicht permanent unter Druck. Er wird erst unter Betriebsdruck gesetzt, wenn er entsichert und auf den Schlagknopf geschlagen bzw. eine außenliegende Treibgasflasche (kleine Stahlflasche mit Handschraubrad am Äußeren des Löschers) aufgedreht wird.
Im Innern des Löschers herrscht also nicht permanent Druck, sondern erst nach dem Entsichern und Freisetzen des Treibmittels im Löscher-Zylinder. Hier wirkt nun der Druck des Treibmittels (Betriebsdruck) auf das Löschmittel im Innern des Löschers und treibt dieses bei Betätigung der Löschpistole bzw. der Auslösevorrichtung, vom Innern durch das Steigrohr, über den Löschschlauch und die Düse, nach außen.
Innenleben Aufladelöscher

Bedienprinzip Aufladelöscher

- Sicherung entfernen und
- ggf. kräftig auf das Schlagventil schlagen.
- Den Löscher am Tragegriff zum Einsatzort bringen und
- durch nach unten drücken des Betätigungshebels mit dem Schlauch oder der Löschpistole das Löschmittel ausbringen.
Den praktischen und sicheren Einsatz von Feuerlöschgeräten erleben und lernen Sie in unseren Brandschutz.training's und in unserer Brandschutzhelfer-Ausbildung!
Verschiedene Feuerlöscher- und Löschmittelarten
Wasser-Feuerlöscher

Pulver-Feuerlöscher

Schaum-Feuerlöscher

Wirkung: ersticken und kühlen
Vorgehen: Fächerförmig und deckend löschen. Keinen scharfen, punktuellen Strahl in Flüssigkeitsbrände richten!
Vorteil: geringerer Löschschaden und leichtere Reinigung, meist ökologischer (fluorfreier) Schaum, je nach Ausführung frostsicher
Nachteil: ggf. vergleichsweise geringere Löschleistung als Pulver
Geeignet für die Brandklassen:


CO2-Feuerlöscher

Wirkung: Sauerstoffverdrängung/ ersticken
Vorgehen: Durchgängig löschen, um Flammen zu ersticken.
Vorteil: vollständig rückstandsfrei, keine Löschschäden, frostsicher, nicht leitend
Nachteil: Sauerstoffverdrängung - Raumgröße mind. 5,5 m² pro Liter CO2
Geeignet für die Brandklasse:

Metallbrand-Löscher

Fettbrand-Löscher

Besonderes Löschgerät
Der Wandhydrant - als Selbsthilfeeinrichtung

Als "Selbsthilfeeinrichtung" ausgeführt, ist er ein Löschgerät mit unbegrenztem Löschmittelvorrat, da er an die Trinkwasserversorgung des Objektes angeschlossen ist. Die Bedienung ähnelt der eines Gartenschlauchs.
Wie ein Feuerlöscher dient auch der Wandhydrant "S" jeder Person dazu, einen Entstehungsbrand zu löschen, um Gefahren für Leib und Leben sowie Schäden am Gebäude zu verhindern.
Genauso instinktiv wie der Gedanke an einen Feuerlöscher und dessen Einsatz im Brandfall - von jeder Person - so selbstverständlich ist auch der Einsatz eines Wandhydranten durch jeden - auch Laien!
Denn auch ein Wandhydrant kann und soll von jeder Person bedient werden, um einen Löschversuch bei einem Entstehungsbrand durchzuführen - natürlich ohne sich selbst zu gefährden!
Auch wenn sich der Einsatz eines Wandhydranten praktisch nicht sehr schwierig darstellt und er jeder Peron als Selbsthilfeeinrichtung zur Verfügung steht, so ist dieses Löschgerät und seine Benutzung den meisten Menschen unbekannt.
Zu der fehlenden Erfahrung im praktischen Umgang mit einem Wandhydranten kommt die Ausnahmesituation im Brandfall, in der sich jeder befindet.
Deshalb ist es ganz besonders wichtig, sich mit diesem Löschgerät vertraut zu machen und seinen Einsatz praktisch zu trainieren - bevor es brennt!
Im Umgang mit Löschgeräten machen wir Sie in unseren Brandschutzhelfer-Ausbildungen und Brandschutz.training's vertraut!
Der Umgang und die Anwendung von Löschgeräten muss geübt und jeder dazu in der Lage sein, ein Löschgerät richtig einsetzen zu können!
Darüber hinaus muss im betrieblichen Umfeld jährlich eine Brandschutzunterweisung für alle Beschäftigten erfolgen (ASR A2.2 Abschn. 7.2, § 12 ArbSchG, § 6 ArbStättV). Auch ist die Ausbildung von mindestens 5 % der Beschäftigten zu Brandschutzhelfenden vorgeschrieben. Die Notwendigkeit einer größeren Anzahl von Brandschutzhelfenden kann sich aus der Gefährdungsbeurteilung (GBU) des Betriebes ergeben. Die Ausbildung der Brandschutzhelfenden sollte alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden.
Wandhydrant "S"

Wirkung: kühlen, ersticken
Vorteil: unbegrenzter Löschmittelvorrat, langfristiger Löscheinsatz
Nachteil: Nicht mobil, Einsatzradius nur gemäß Schlauchlänge. Kein Einsatz in elektrischen Anlagen, die unter Spannung stehen.
Aufbau: Absperrventil (Handrad) für Wasserzufuhr, Formstabiler Schlauch auf Haspel mit Euro-Düse.
Bedienung: Absperrventil linksdrehend öffnen und den Schlauch bis zum Einsatzort abziehen. Dann die Löschmittelauswurfvorrichtung (Düse) öffnen.
Geeignet für die Brandklasse:
